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Wie mache ich meine Abonnent*innen zu Markenbotschaftern?
+ was wir von einem Abo für Kinderwagen lernen können
Diesmal gibt es ein neues Beispiel dafür, dass man inzwischen alles abonnieren kann - auch Kinderwagen.
Warum sich das lohnt, hat mir StrollMe-Mitgründer Sebastian Reichelt in der neuen Podcast-Folge erklärt.
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Übrigens: Seit der letzten Woche sind 120 neue Leser*innen dazugekommen. Schön, dass ihr hier seid!
Aber erst mal, viel Spaß mit den News …
📬 News
👉 Lohnt sich der Umstieg auf Streaming-Abos für Hollywood? Warum sich Disney, Paramount, Warner Bros und Co so schwer damit tun, ihre traditionellen (und sehr lukrativen) Geschäftsmodelle durch Abos zu ersetzen. (CNBC)
👉 Publisher müssen ihren digitalen ARPU (Average Revenue per User) steigern, um langfristig erfolgreich zu sein. Dabei spielt strategisches Preismanagement eine wichtige Rolle. (mather economics)
👉 Paid Podcasts auf Substack nehmen zu. (Digiday)
👉 Abo und Werbung schließen sich nicht aus, sondern können sich gegenseitig beflügeln. First-Party-Daten werden in einer Cookie-losen Zukunft auch für das Werbetargeting entscheidend. (Digital Content Next)
👉 Die Washington Post steigert das Engagement rund um ihre Spiele mit dem täglichen “Game Break”-Newsletter. (journalism.co.uk)
👉 Adobe führt ein Credit-System für AI-Features ein - auch für Abonnenten. Damit verabschieden sie sich von dem Flatrate-Ansatz und geben die hohen Rechenkosten für KI-Inhalte an Nutzer*innen weiter. (PC World)
👉 Ein Amazon Music-Abo zu kündigen kann zur Odyssee werden, wie Ben Berkley erleben musste. (The Hustle)
👉 Spotify führt mit “Daylists” personalisierte Playlists ein, die sich im Laufe des Tages an deine Stimmung anpassen. (TechCrunch)
👉 Lenny’s Newsletter (nicht meiner) knackt die 500.000 Empfänger und hier teilt er seine wichtigsten Learnings (Lenny’s Newsletter)
Warum ist das interessant? Der Newsletter gehört zu den erfolgreichsten auf Substack und ist ein Must Read für Produktmanager.
Ich empfehle euch sehr den dazugehörigen Podcast, der auch ein Vorbild für meinen eigenen ist. (Spotify)
👉 20 % der Streaming-Abonnenten sind nach der Kündigung wieder zu einem Anbieter zurückgekehrt. Das ergibt eine US-Umfrage von Aluma Insights. (Next TV)
Interessant sind die drei wichtigsten Gründe: Preisaktionen, eine neue interessante Show und eine neue Staffel einer Lieblingsshow.
Die Studie zeigt einmal mehr, dass Abos zur On-Off-Beziehung werden und man immer darauf achten sollte, sich im Frieden zu trennen.
👉 Elon Musk möchte, dass alle Nutzer*innen für X zahlen. Das Basis-Abo soll unter dem aktuellen 8 $-Preis für das Premium-Abo liegen und vor allem Bots ausschließen. (Axios)
Ob daraus jemals etwas wird, oder ob Musk nur eine neue Schlagzeile brauchte, wird sich zeigen.
🎧 Hörtipp
Wie baut man ein Newsletter-Imperium auf? Laura Lewandowski, Top 30 unter 30-Journalistin und LinkedIn Top Voice, hat früh erkannt, dass man rund um eine loyale Newsletter-Fanbase spannende Geschäftsmodelle aufbauen kann.
Im Creatorway-Podcast mit Victoria Weber teilt sie gemäß ihrem Motto “Work smart, not hard” ihre Learnings, welche Aufgaben man gut outsourcen kann und welche KI-Tools das Leben wirklich vereinfachen. Ich habe mir einige davon direkt notiert und ausprobiert.
Generell kann ich Lauras “Smart Chiefs”-Newsletter für Creators, Solopreneurs & Side-Hustlers sehr empfehlen, denn jeder - auch Festangestellte - muss heute unternehmerisch denken und sich vielleicht schon den neuen Job für die Zukunft aufbauen.
🏅 StrollMe: Wie mache ich meine Abonnent*innen zu Markenbotschaftern?
Einen Kinderwagen abonnieren statt kaufen – kann sich das lohnen? Sebastian Reichelt ist davon überzeugt und als sein Freund Timon Beutel ihm von der Idee erzählte, fing er sofort an, Businesspläne zu schreiben.
Entstanden ist daraus das Startup StrollMe, das inzwischen knapp 20.000 Abonnent*innen hat und monatlich um rund 20 % wächst.
Eines ihrer Erfolgsgeheimnisse ist ihr Fokus auf Kundenservice und Kundenzufriedenheit.
Zufriedene Eltern empfehlen das Abo in ihrem Freundeskreis und so kommen 10 bis 20 % der Bestellungen über Mund-zu-Mund-Propaganda und ihr Net Promoter Score liegt bei weit überdurchschnittlichen 82.
Hier sind meine 4️⃣ wichtigsten Erkenntnisse aus dem Gespräch:
1/ Nehmt den Kund*innen die Angst beim Abschluss
Entscheidungen zu treffen, fällt den meisten Menschen schwer. Bei einem Abo für 20 € pro Monat ist das schon etwas einfacher als bei einem Kinderwagen für 2.000 €, aber selbst hier versucht StrollMe Kunden in jeder Phase des Auswahlprozesses die Sicherheit zu vermitteln, dass sie keine falsche Entscheidung treffen können und falls der Kinderwagen nicht der richtige ist, jederzeit das Modell wechseln oder das Abo beenden können. Durch dieses Verständnis für die Bedenken ihrer Kund*innen verringern sie die Einstiegshürde in das Abo.
2/ Nachhaltigkeit ist wichtig, aber meist nicht der Kaufgrund
Sebastian hat damit gerechnet, dass sie mit ihrem Abo vor allem umweltbewusste Eltern ansprechen, immerhin ist StrollMe Teil der Circular Economy und sie wollen dafür sorgen, dass Produkte seltener weggeworfen und länger genutzt werden. Sie haben aber festgestellt, dass die Flexibilität, der Kundenservice und die Produktqualität viel wichtiger für die Entscheidung waren. Er ist überzeugt, dass nachhaltige Produkte nur dann erfolgreich sind, wenn die Kunden dafür keine Abstriche bei der Qualität oder dem Preis in Kauf nehmen müssen.
3/ Guter Service macht Kund*innen zu Markenbotschaftern
Eltern können nicht drei Tage auf eine Antwort warten, wenn sie ein Problem mit dem Kinderwagen haben. Deswegen arbeitet der Großteil ihres Teams im Kundenservice und die Telefonnummer ist nicht wie bei vielen anderen Abo-Unternehmen absichtlich versteckt, sondern schnell auf der Startseite zu finden. Dieser Fokus auf die Kundenzufriedenheit spiegelt sich in einem überdurchschnittlichen Net Promoter Score wider und ein wichtiger Wachstumsfaktor sind Kunden, die StrollMe im Freundeskreis empfehlen.
4/ Wachst mit den Bedürfnissen eurer Kund*innen
StrollMe ist mit einem Produkt gestartet, aber inzwischen bieten sie neben Kinderwagen auch Spielzeug, Fahrräder und Anhänger an. Dabei wachsen sie mit den Bedürfnissen ihrer Kunden (und ihrer eigenen Kinder mit). Bis zum Rollator wollen sie bislang nicht gehen, aber Sebastian sieht noch viel Potenzial für Produkte, die Eltern beim Aufwachsen ihrer Kinder früher oder später brauchen. Dahinter steckt eine Frage, die sich viele Abo-Anbieter stellen können: Wann wachsen Abonnenten aus eurem Angebot heraus und wie könnt ihr ihnen ein Folgeangebot machen? Das erinnert mich an ein Zitat, das ich mal in einem Verlag gehört habe: “Von der Wiege bis zur Bahre, stets versorgt mit bester Ware.”
🛠️ Jobs
Ihr möchtet mit eurer Stellenanzeige über 1.000 Abo-Profis erreichen?
Events
📅 Am 12. Oktober besuchen wir 7 Abo-Unternehmen bei der Subscription Tour in Berlin zusammen mit der Deutschen Fachpresse und unterstützt von Plenigo. Dabei sind der Tagesspiegel, BookBeat, Blinkist, Swapfiets, Urban Sports Club, ZEIT ONLINE und Steady/Krautreporter/Flux. Die Tour ist leider schon ausgebucht, aber ihr könnt euch auf die Warteliste für die nächste Tour im März setzen. (Deutsche Fachpresse)
📅 Am 19. Oktober wählen wir im Rahmen des CONTENTshift Accelerators auf der Frankfurter Buchmesse das „Start-up des Jahres“, welches 10.000 Euro Förderprämie erhält. Als Jury-Mitglied freue ich mich auf die Finalist*innen. (Contentshift)
📅 Am 26. Oktober gebe ich eine Masterclass auf den Medientagen München zum Thema: “Warum Newsletter eine Renaissance erleben und wie man sie so gestaltet, dass sie wirklich gelesen werden”. Wer ist dabei? (Medientage München)
📅 Am 28. November erzähle ich beim Medienverband der freien Presse etwas über Newsletter-Strategien. (MVFP)
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