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📰 F.A.Z.: Wie organisiert man erfolgreiche Abo-Teams?
Warum Produkt und Marketing Hand in Hand gehen
Letzte Woche habe ich noch geschrieben, dass ich nicht zur OMR gehe. Das hat sich inzwischen geändert! (Danke an Batch für die Einladung!)
Und ich würde mich freuen, viele von euch vor Ort kennenzulernen.
Wenn ihr da seid: Schreibt mir kurz und kommt am Dienstag um 17 Uhr an den Eingang von Halle A1 (in Richtung A4). Dort gibt’s ein kleines Subscribe Now-Get Together!
Aber erst mal starten wir mit ein paar Neuigkeiten aus der Welt der Abos und Newsletter …
📬
1. News
👉 Den Customer Lifetime Value haben inzwischen die meisten auf dem Schirm, aber kennt ihr euch euren Newsletter-Subscriber Lifetime Value?
Warum ist der wichtig? Spätestens wenn ihr Paid Kampagnen zur Leadgenerierung einsetzt, müsst ihr wissen, wie viel euch ein neuer Lead wert ist. Und dieser Wert kommt oft aus verschiedenen Geschäftsmodellen (Abos, Werbung, Produkte, Dienstleistungen, …)
Louis Nicholls von Sparkloop erklärt in einfachen Schritten, wie ihr den berechnet und stellt euch sogar einen Rechner zur Verfügung (Sparkloop)
👉 Der Stern hat im Paid Content-Bereich einiges aufzuholen. Markus Wiegand von kress pro hält ihr Plus-Angebot für “das härteste Paid-Content-Projekt in Deutschland” und fragt, ob RTL+ dem ganzen eher im Weg steht (kress)
Mehr über ihre Pläne erfahrt ihr übrigens bei der Subscription Tour im November. Da ist Sven Böll, Head of Digital Development & Innovation & Mitglied der Chefredaktion, einer unserer Speaker
👉 Tägliche Spiele wie Wordle sind große Engagement-Treiber. Vulture zeigt mit dem Film-Quiz Cinematrix, wie man mit einer kreativen Idee einen viralen Hit landen kann, statt die hundertste Wordle-Kopie zu bauen (Fast Company)
👉 Passiver Churn gehört zu den vernachlässigten Problemen von Abo-Modellen. Viele Kund*innen wollen nämlich gar nicht kündigen, aber sie fliegen wegen Problemen bei der Zahlung aus dem Abo
Vijay Menon hat sich auf dieses Thema spezialisiert und verrät, welche Arten von passivem Churn es gibt und wie man die meisten davon behebt, ohne die Nutzer zu nerven (Subscription Stories)
Und vor allem plädiert er dafür, sich um das Problem zu kümmern, auch wenn es unsexy klingt
👉 Kennt ihr Semafor? Es ist eines dieser spannenden Newsletter-Startups, und sie haben sich selbst das ambitionierte Ziel gesetzt, eine New York Times mit globalem Fokus zu werden.
Brad Wolverton zeigt Beispiele, wie sie mit innovativen Formaten das News Briefing auflockern (Newsletter Examples)
Über 2.000 Abo-Manager*innen lesen und hören schon “Subscribe Now”. Wenn dir noch jemand einfällt, die diesen Newsletter lesen sollte, schick ihr diesen Link:
👉 Visualisierungen helfen dabei, die Strategie im Team zu verankern
Ben Williams gibt einen Überblick, wie man seinen North Star auf unterschiedliche Arten visualisiert und wann welche sinnvoll ist (The Product-Led Geek)
👉 Newsletter werden in Zeiten von KI und abnehmendem Social-Media Traffic immer wichtiger für Publisher
Bei Digiday findet ihr einen Überblick über Trends und Strategien führender Anbieter (Digiday)
👉 DAZN ist wahrscheinlich das Paradebeispiel für eine misslungene Preiserhöhung bei einem Abo-Modell.
Jetzt reichen Verbraucherschützer eine Sammelklage ein (heise)
👉 Netflix will keine Abonnentenzahlen mehr veröffentlichen und den Fokus mehr auf Umsatz, Profit und Engagement legen (The Hollywood Reporter)
👉 Wird das Internet beschissener? Die Theorie der “Enshittification” macht schon länger die Runde (und ist leider sehr überzeugend).
Mrwhosetheboss zeigt in diesem unterhaltsamen Video, warum Abos auch Schuld an dem Problem sind (Youtube)
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Die moderne und nutzerfreundliche Software-as-a-Service Plattform ist zentraler Baustein für die Leserfinanzierung und unterstützt die Transformation der digitalen und traditionellen Medienwelt.
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Und durch den API first- und Best of Breed-Ansatz könnt ihr plenigo nahtlos in eure bestehende Systemlandschaft integrieren und mit den besten Tools am Markt verbinden.
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2. F.A.Z.: Wie organisiert man erfolgreiche Abo-Teams?
Eine Frage wurde mir in letzter Zeit immer wieder gestellt: Wie organisiert man Teams so, dass man firmeninterne Silos abbaut und den Customer Lifetime Value steigert?
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung hat darauf zwei Antworten gefunden, die ich sehr überzeugend finde:
Sie haben ihre Teams für Produkt und Sales zusammengelegt
und sie haben die Teams entlang der Customer Journey neu organisiert, um den Fokus nach der Akquise auch stärker auf das Engagement zu legen
In der neuen Podcast-Episode erklären Marina Sorg (Deputy Chief Product Officer) und Tobias Fredebeul-Krein (Chief Subscription Officer), wie diese Struktur im Detail funktioniert, wer wofür zuständig ist und welche Ziele die Teams verfolgen.
Das ganze Gespräch könnt ihr euch in der Podcast-App eurer Wahl anhören, zum Beispiel bei Spotify:
Hier sind drei Dinge, die du von ihnen lernen kannst:
1. Produkt und Marketing gehen Hand in Hand
2021 hat die F.A.Z. zwei Teams zusammengelegt, die vorher getrennt waren: Digital Media mit 30 Mitarbeitenden und den Lesermarkt mit über 50 Mitarbeitenden. Zusammen sind sie nun die Abteilung “Product + Sales”.
Warum das sinnvoll ist, kann man sehr gut am Beispiel der Paywall sehen: Sie ist sowohl Teil des Produkts und muss technisch sauber an den richtigen Stellen für die richtigen Nutzersegmente integriert werden und gleichzeitig ist sie bei Paid Content der wichtigste Verkaufspunkt, d. h. die Botschaften müssen sitzen und der Kaufprozess muss so komfortabel wie möglich sein.
Die neue Struktur baut Silos ab und verbessert die Kommunikation zwischen den verschiedenen Teams. Außerdem schärft sie die Ziele und Zuständigkeiten aller Beteiligten.
Ein weiterer Vorteil ist, dass dadurch Doppelstrukturen vermieden werden, wo früher Entwickler, UX-Designer oder Datenteams in zwei getrennten Abteilungen saßen, sind sie nun eine gemeinsame Unit.
2. Missions entlang der Customer Journey
Die Abteilung ist in einer Matrix-Struktur organisiert, die sich entlang der User Journey ausrichtet. Sie unterscheiden dabei zwischen sieben Phasen, die sich im Kundenwert unterscheiden: Prospect, Lead, New Customer, Customer, Customer at Rist, Churn und Win-Back.
Für die unterschiedlichen Phasen sind vier Teams verantwortlich, die unterschiedliche Missions verantworten. Je nach Mission konzentrieren sich die Teams dann auf unterschiedliche Touchpoints mit den Nutzer*innen, die für das jeweilige Ziel am wichtigsten sind.
Die Mission “Audience Development” soll die Reichweite der Website steigern und Besucher in Leads verwandeln. Entsprechend fokussieren sie sich auf externe Kanäle (SEO, Social Media, Advertising, …) und niedrigschwellige Angebote, für die Nutzer*innen eine Mail-Adresse abgeben (Newsletter, Spiele, …)
Die Mission “Subscription+Win Back” macht aus diesen Prospects und Leads dann Neukunden und versucht im Onboarding Gewohnheiten aufzubauen. Ihr Ziel sind dabei nicht die Abschlüsse an der Paywall, sondern aktive Abonnenten nach 90 Tagen. Dadurch werden Anreize gesetzt, die “richtigen” Kunden zu akquirieren, die potenziell einen hohen Lifetime Value haben, und nicht über Preiskampagnen auf Masse zu gehen, die dann sofort kündigen. Dieses Team ist u. a. für Paywall- und Checkout-Optimierung zuständig, aber auch für E-Mail- und Performance-Marketing und den Abo-Shop. Es ist übrigens auch das größte der drei Teams.
Das gleiche Team übernimmt auch später im Funnel wieder, wenn es um die Kündiger-Rückgewinnung geht, denn dort spielen ähnliche Aktionen eine Rolle, wie bei der Neukundenakquise (aber im besten Fall mit einer gezielteren Ansprache und optimierten Angeboten).
Die Mission “Engagement” soll Kunden begeistern und binden. Das beginnt bereits im Onboarding, wo sie eine Überlappung mit dem Subscription Team haben, aber der Fokus liegt auf kündigungsgefährdeten Abonnenten und denen, die gerade in der Kündigung sind. Sie arbeiten mit allen Mechaniken, die Nutzung der verschiedenen Angebote ankurbeln, identifizieren über Churn-Scores gefährdete Abonnenten und schaffen mit der Vorteilswelt exklusive Vorteile.
Neben diesen Missions entlang der User Journey steht noch die Mission “Partnerships”, die für Kooperationen, e-Commerce und Einzelverkauf verantwortlich ist.
3. Querschnitt-Teams unterstützen die Missions
In den Missions arbeiten vor allem die Sales-Verantwortlichen, aber unterstützt werden sie aus Mission-übergreifenden Teams, die für die Produktentwicklung, Daten, Tech, CRM und Projekte verantwortlich sind.
Diese Teams “entsenden” Mitglieder in die Missions, damit sie bei den verschiedenen Baustellen unterstützen.
Ähnlich funktioniert übrigens die Zusammenarbeit mit der Redaktion, die ebenfalls Mitglieder in die Missions entsendet, denn die Redaktion ist natürlich maßgeblich für den Erfolg der Paid-Strategie verantwortlich.
Wir sprechen außerdem darüber:
👉 Wie sie ihr Ziel von 300.000 Digital-Abos bis 2025 erreichen möchten
👉 Welchen Stellenwert das E-Paper noch hat
👉 Warum sie mit F.A.Z. PRO den B2B-Markt erschließen möchten
👉 Wie sie ihre Rollen als Führungskräfte leben
👉 Wie man eine lebendige Testkultur im Team etabliert
👉 Worauf sie beim kürzlichen Relaunch der F.A.Z. Website Wert gelegt haben
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3. Falls du es verpasst hast
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4. Events
📅 Am 16. Mai halte ich einen Vortrag über Lock-In-Effekte bei den B2B Media Days in Berlin. Mehr Infos
📅 Am 27. Mai darf ich auf der re:publica mit Anne-Kathrin Gerstlauer, Laura Lewandowski, Alexander Mrozek und Victoria Weber über Newsletter-Business fachsimpeln. Mehr Infos
📅 Am 11. und 12. Juni bin ich in München beim Media Innovation Festival vom Media Lab Bayern. Details folgen. Mehr Infos
📅 Am 7. August erkläre ich online bei brand eins deep, wie man Newsletter schreibt, die begeistern. Jetzt anmelden!
📅 Am 19. November findet die nächste Subscription Tour in Hamburg statt. Dabei sind Stern, ZEIT, Spiegel, Chefkoch und DRIVE (dpa & Highberg). Ticket sichern!
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5. Zum Schluss
PS: Wenn euch dieser Newsletter oder mein Podcast gefällt, dann könnt ihr mir auf fünf Arten helfen:
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