💝 Alle 11 Minuten ...

Parships Abo-Strategie mit CMO Herbert Murschenhofer

Passend zum Valentinstag, steigen wir heute tief in den Dating-Markt ein, denn die Suche nach dem oder der Einen ist ein faszinierendes Business.

Ich hatte die Ehre, ParshipMeet-CMO Herbert Murschenhofer in seinem ersten Podcast-Interview auszufragen.

Es geht nicht nur um ihre diversen Apps und ihre Marketingstrategie sondern auch um aktuelle Trends von DNA-Matching bis zu Apps für Chili-Fans und Star Trek-Liebhaber.

Viel Spaß beim Lesen und Hören!

📬 News

👉 Ein Kunde, viele Abos: Gruppen-Abonnements für Unternehmen und Institutionen wirken attraktiv, sind aber kompliziert umzusetzen. The Atlantic erklärt, wie sie es gemacht haben (The Audiencers)

👉 Letzte Woche habe ich hier einen Axios-Beitrag mit der These verlinkt, dass der Trend zu harten Paywalls zu Ende gehen könnte. Das Thema wurde in dieser Woche kontrovers diskutiert:

  1. Jack Marshall hält das für übertrieben (Toolkits)

  2. Greg Piechota teilt Sieben Gründe, warum viele digitale News-Abos stagnieren (INMA)

  3. Felix Danczak zeigt Strategien, wie Publisher auf einen sich ändernden Markt reagieren (Zuora auf LinkedIn)

👉 Disney fängt nun auch damit an, das Passwort-Teilen zu unterbinden (The Verge)

  • Ob sie es damit schaffen, wieder auf Kurs zu kommen? (chartr)

👉 15 Insider-Tipps für Newsletter-Macher, die ich fast alle teilen würde (Inbox Collective)

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Über 1.800 Abo-Manager*innen lesen und hören schon “Subscribe Now”. Aber ich bin mir sicher, dass du noch eine Person kennst, die den Newsletter noch nicht bekommt.

Schick ihr diesen Link, dann kann sie sich auch anmelden:

✉️ https://subscribe-now.beehiiv.com/p/alle-11-minuten

💝 Parship: Wie baut man eine Marke, die jeder kennt?

"Alle 11 Minuten verliebt sich ein Single über Parship.”

Kaum ein Werbeslogan war so omnipräsent, wie dieser. Wahrscheinlich haben die meisten von euch gar nicht gemerkt, dass sie den Slogan bereits vor zwei Jahren abgelegt haben.

Seitdem versuchen sie mit ihrer “Healthy Dating”-Kampagne dem Frust mit Dating-Apps entgegenzuwirken und für einen wertschätzenderen Umgang zu werben.

Wie sie dieses Versprechen auch mit neuen Features in der App einlösen und wie man ein profitables Abo-Modell baut, obwohl die Nutzer am liebsten schnell und frisch verliebt wieder gehen würden, erzählt uns ParshipMeet CMO Herbert Murschenhofer in der neuen Podcast-Episode.

4 Dinge, die wir von Parship lernen können

1. Die Intention entscheidet

Bei Abo-Modellen geht es nicht darum, möglichst viele Kunden zu finden, sondern die richtigen. Und das sind diejenigen, die lange bleiben und bereit sind, Geld für das Produkt auszugeben.

Bei Parship bedeutet das, dass sie im Gegensatz zu Tinder und Co zwar eine kleinere Nutzerbasis haben, aber die sind dafür nicht nur an schnellem Spaß interessiert, sondern ernsthaft auf der Suche nach einer Beziehung.

Herbert hat deshalb auch kein Problem damit, wenn Nutzer*innen den umfangreichen Fragebogen beim Anmeldeprozess abbrechen, denn damit können sie Menschen herausfiltern, deren Intention nicht groß genug ist. Auch der im Vergleich zu anderen Anbietern hohe Preis und die langen Vertragslaufzeiten tragen zu dieser Vorauswahl bei.

Das deckt sich mit der Erfahrung vieler anderer Anbieter: Statt Kunden mit Gratisangeboten und Abo-Prämien zu locken, sollte man sich lieber auf diejenigen fokussieren, die wirklich Interesse am Produkt haben.

2. Kleinere Hürden einbauen

Ghosting, Benching, Breadcrumbing, …

Als Dating-App-Anbieter hat man mit vielen Verhaltensweisen zu kämpfen, die den Nutzer*innen den Spaß am Flirten nehmen können.

Eigentlich konzentriert sich UX-Design immer darauf, die Nutzung so einfach wie möglich zu machen und jeden überflüssigen Klick zu vermeiden. Aber manchmal kann es sich lohnen, kleinere Hürden einzubauen, damit Nutzer*innen kurz innehalten, zum Beispiel bevor sie die erste Nachricht an ein neues Match schreiben.

Ein Beispiel: Die Copy & Paste-Funktion ist im Parship-Chat deaktiviert, damit man nicht allen Kontakten die gleiche Willkommensnachricht schickt. Außerdem haben sie eine Mindestzeichenzahl festgelegt, damit es mehr als ein “Hi” wird.

Diese kleinen Nudges sollen dazu führen, dass man sich mehr mit dem Profil des anderen beschäftigt und sich immer erst fragt: Wie würde ich behandelt werden wollen?

3. Create and Capture Demand

Die Markenbekanntheit ist eines der wichtigsten Kriterien, wenn es um die Auswahl einer Dating-App geht. Die wenigsten Nutzer*innen recherchieren lange und vergleichen die Features, sondern sie installieren die App, die ihnen zuerst einfällt und die ihnen vielleicht von Freunden empfohlen wurde.

Deswegen steckt Parship über 50 % des Werbebudgets in Image-Kampagnen, vor allem im TV und Out of Home. Durch diese Maßnahmen wollen sie Bedarf wecken, den sie dann mit Performance-Kampagnen und Preisaktionen einfangen.

Herbert ist davon überzeugt, dass das eine nicht ohne das andere funktionieren würde, denn ihre hohe Markenbekanntheit senkt die Kosten im Performance-Marketing.

4. Das richtige Geschäftsmodell für jede Nutzergruppe

Die ParshipMeet-Gruppe betreibt neben Parship noch diverse weitere Dating-Apps, die unterschiedliche Zielgruppen ansprechen sollen. Nicht für jede dieser Zielgruppen wäre ein Abo das optimale Modell.

  1. Parship, eHarmony und Elitepartner decken den Matchmaking-Bereich ab, also Nutzer*innen, die ernsthaft nach einer langfristigen Beziehung suchen. Durch die starke Intention können sie hier kleinere Zielgruppen mit hohen ARPUs in einem Abo monetarisieren.

  2. Lovoo ist eine ortsbasierte Dating-App die zu spontanen Treffen in der näheren Umgebung einlädt und eher eine jüngere Zielgruppe anspricht, die ergebnisoffen auf der Suche ist. Für diese Zielgruppe wären hochpreisige Abos abschreckend und daher setzen sie als Geschäftsmodell auf Mikrotransaktionen und Werbung.

  3. Relativ jung ist das Segment der Social Dating Apps, den sie mit MeetMe abdecken. Dort ist Flirten fast schon Nebensache und Menschen wollen chatten und schauen anderen Nutzern bei Livestreams zu. Diese hohe Interaktion monetarisieren sie über Giftings, bei denen man den Streamern kleine Geschenke und Belohnungen machen kann.

Das war natürlich noch nicht alles:

Im Interview erzählt Herbert auch, warum sie ihren berühmten Slogan abgelegt haben, was er von KI im Dating hält und wie man den Partner oder die Partnerin fürs Leben findet. Ok, letzteres ist vielleicht ein bisschen zu viel versprochen, aber interessant ist es allemal!

⏪ Falls du es verpasst hast

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🥳 Events

📅 Am 28. Februar darf ich beim Medienhaus/NEXT/ mit Britta Schönhütl und Christine Fettich von der Süddeutschen Zeitung und Catherin Hiller von Funke über Community-Building diskutieren (Medienhaus Next)

📅 Am 14. März findet die nächste Subscription Tour in Berlin statt. Sie ist ausgebucht, aber es gibt eine Warteliste (Deutsche Fachpresse)

📅 Am 20. März gebe ich zusammen mit Alban Mazrekaj von der NZZ ein Webinar über Geschäftsmodelle rund um Newsletter (MVFP Akademie)

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